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Libor Vaculík

Libor Vaculík, einer der bedeutendsten tschechischen Tänzer seiner Generation, erhielt seine Tanzausbildung am Prager Konservatorium und begann seine Karriere am Slowakischen Nationaltheater in Bratislava, wo er schnell zum Star der Kompanie aufstieg und als erster Solotänzer die männliche Hauptrollen des klassischen Ballettrepertoires verkörperte (u.a. in Der Nussknacker, Schwanensee Die Schöne und das Biest, Cinderella, Giselle).

 

Nach einem Studium (Choreografie und Regie) an der Hochschule für Musische Künste Bratislava entwickelte er ab den 1980er erste eigene Choreografien. Vaculík gehört zu den Vertretern eines narrativen Tanzstils; seine Handlungsballette sind durch eine epische Erzählstruktur gekennzeichnet. Häufig nimmt er als Vorlage berühmte literarische Dramen oder dramatische Biografien (Der kleine Herr Friedemann /Psycho, Die Kameliendame, Anna Karenina, Faust, Iwan der Schreckliche, Maria Stuart, Tschaikowsky, Isadora Duncan, Jeanne d’Arc etc.).

 

Einige seiner erfolgreichsten Choreografien kreierte er im Bereich Musical und Oper zusammen mit dem slowakischen Regisseur Jozef Bednárik (Grand Hotel, Blutsbrüder, Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat, Faust, Don Quichotte, Don Carlos, Romeo et Juliet, Carmen).

 

Bekannt wurde Vaculík außerdem für seine Crossover-Projekte, so genannte „Tanz-Musicals“, darunter Edith – the Sparrow from the Suburb über die französische Sängerin Edith Piaf. Auch seine kammerspielartigen Choreografien für das Prager Kammerballett (Slawische Duette) wurden von der Kritik hochgelobt.

 

Vaculík gilt als Pionier eines neuen Tanzstils, welcher der psychologischen Durchdringung der dramatis personae großes Gewicht einräumt und der seine Geschichten oft wie ein Schauspiel mit großer dramatischer Kraft auf die Bühne bringt.

  

Weitere Informationen unter: www.narodni-divadlo.cz/en/artist/libor-vaculik