EIN GLÜCK Glücklich, wer sich unlängst die am Landestheater Niederbayern uraufgeführte Oper April – Geschichte einer Liebe nicht entgehen ließ; denn der weiß um die ebenso betörende wie facettenreiche Tonsprache Peter WesenAuers, will mehr davon und bekommt es: Haunted House ist ein Konzert für Violine und Orchester von 2024. Den Solopart übernimmt der Konzertmeister der Niederbayerischen Philharmonie Christian Scholl. WesenAuers Geisterhaus steht nicht für simplen Spuk, was spätestens im fünften und letzten Satz Dance of Death zur Gewissheit wird. Es handelt vom Tod wie die beiden anderen Werke des Abends.
TODESTRAUER Hinter der Symphonischen Dichtung Totenfeier verbirgt sich Gustav Mahlers allzu selten gespielte 2. Symphonie, genauer gesagt, die Frühfassung des Kopfsatzes. Losgelöst vom Rest und ohne tröstliche Erlösung des Schlusssatzes, welchem die Zweite ihren Beinamen Auferstehungssymphonie verdankt, verharrt die Totenfeier in der verzweifelten Wut-Trauer über die verstorbene Geliebte.
EIN SEGEN Wäre Sergei Rachmaninow nicht von einem Gemälde Arnold Böcklins, und das nur von dessen Schwarzweiß-Kopie, dermaßen beeindruckt gewesen, gäbe es die Symphonische Dichtung Die Toteninsel nicht und die Musikwelt wäre um ein Meisterwerk ärmer.
Die Vorstellungen finden im Rahmen der Burgenfestspiele Niederbayern 2025 im Landshuter Prantlgarten / auf der Passauer Veste Oberhaus statt. Karten sind nur über die Theaterkassen erhältlich, nicht über den Webshop.
