KARNEVAL IN VENEDIG Es herrschen heitere Ausgelassenheit und lockere Sitten! Köstliche Speisen werden serviert und herrliche Kleider hängen bereit für das Maskenfest. In Gondeln oder mit Fischerbooten stürzt sich eine feierlustige Gesellschaft ins Vergnügen. Die Lagunenstadt mit ihrem morbiden Charme und all den verwinkelten Kanälen und Gassen, den imposanten Brücken und Palästen spielt eine Hauptrolle in dieser Verwechslungskomödie von Johann Strauss. Makkaroni-Koch Pappacoda preist gleich in seinem Auftrittslied Rialtobrücke und Markusplatz und all die weltberühmten touristischen Sehenswürdigkeiten der Serenissima.
GONDELFAHRT MIT FOLGEN Für das nächtliche Karnevalsfest hat sich der Herzog von Urbino angekündigt, dem sein Ruf als Schürzenjäger derart vorauseilt, dass Senator Delaqua seine Gattin Barbara nach Murano schicken lässt und seine Köchin Ciboletta als Ehefrau ausgibt. Dieser Plan geht allerdings gleich mehrfach schief: Denn Barbara hat die Kleider mit ihrer Milchfrau Annina getauscht, um sich selbst in den Karnevalstrubel zu stürzen, und der Barbier Caramello plant, die Senatorengattin nicht nach Murano, sondern direkt zum Herzogspalast zu fahren: „Komm in die Gondel, mein Liebchen, so steige doch ein!“
SEITENSPRUNG Weil seine eigene Ehefrau eine Affäre mit dem Direktor des Theaters an der Wien hatte, wurde diese Johann Strauss-Operette ausnahmsweise nicht an seinem Stammhaus, sondern 1883 in Berlin uraufgeführt. Strauss schrieb zu dem amourösen Verwirrspiel eine leichtfüßige, champagnertrunkene Musik aus Walzern, Serenaden und Chören mit vielen bekannten Hits wie „Sei mir gegrüßt, du holdes Venezia“, „Die Tauben von San Marco“, „Ach, wie so herrlich zu schau’n“ oder „Alle maskiert“.
2025 ist Strauss-Jahr! Wir feiern den 200. Geburtstag des Komponisten!
Das Programmheft in Auszügen finden Sie hier.
Peter Jungblut - BR Klassik
[...] Dank einer ausgelassenen Venedig-Parodie und einer beherzten Satire auf Männerrituale gelingt Regisseur Markus Bartl am Landestheater Niederbayern eine vergnügliche Modernisierung der arg angejahrten Johann-Strauss-Operette. Oktopus als Eis am Stiel ist dabei nur eine der willkommenen Erfrischungen.
Raimund Meisenberger - Passauer Neue Presse
[...] Das Publikum feiert den Abend. Und wir lernen: Es liebt an der Operette nicht etwa schwülstige Ausstattung und Kitsch. Es liebt die Musik und den Witz, und es versteht auch die mit großem Können transportierte Ironie dieser gänzlich anti-traditionellen Inszenierung. Ein Genuss, wenn dem Publikum was zugetraut wird - so darf die Spielzeit gerne weitergehen.
Dr. Edith Rabenstein - Rabenstein Kultur Blog
[...] Über allem steht natürlich die Musik. Kai Röhrig führt die Niederbayerische Philharmonie mit raschem Tempo und trotzdem einer ordentlichen Portion Sentiment, die nie ins Zuckersüße abgleitet, durch die Partitur. Der musikalische Charme von Strauss und Korngold sprüht wienerisch und kann sich erfrischend und aufs Beste in Transparenz entfalten. Alle Künstler wurden mit großem Applaus bedacht.
Rudolf Lessky - Mein Bezirk
[...] Der Schwerpunkt der turbulenten Verwechslungskomödie war nicht die fehlende Kulisse der Lagunenstadt, sondern die überwältigenden Klangwelt, die - von Solisten, Chor und Orchester unter Dirigent Kai Röhrig vorzüglich dargeboten - das Publikum begeisterte.
Hubert J. Denk - Bürgerblick
[...] 'Operette kann glücklich machen.' Das sagte Dirigent Kai Röhrig in seiner Einführung zur Premiere von Johann Strauss' 'Eine Nacht in Venedig'. Am Ende konnte man ihm nur beipflichten: Zwei Stunden lang entführten Orchester, Chor und Solisten das Publikum in ein Venedig voller Verwechslungen, Intrigen und amouröser Abenteuer. Die Niederbayerische Philharmonie spielt unter Röhrigs Leitung leicht, beschwingt und farbenreich. Schon die Ouvertüre lässt die Herzen aufgehen.
Dr. Niko Firnkees - Landshuter Zeitung
[...] Sängerisch wie mimisch waren die Frauen die Stars des Abends. Reinhild Buchmayer zog als Annina alle Register ihres Könnens, versprühte ebenso List wie Charme und überzeugte stimmlich mit ihrem klaren Sopran und den schlanken, mühelosen Höhen. Auch Emily
Fultz als Zofe Ciboletta und Edina Bräu als Delacquas Ehefrau Barbara – wegen ihres Interesses am Herzog entstanden erst die Turbulenzen
– brachten ihre Qualitäten ein.
Michaela Schabel - Schabel Kultur Blog
[...] Unter der musikalischen Leitung von Kai Röhrig dürfen Sänger, Chor und Orchester die Grenzen des Fortissimo ausloten. Umso subtiler und feiner wirken die Serenaden und besinnlichen Melodien. Mit 'Komm in die Gondel, mein Liebchen' verzaubert Roman Pichler als Caramello. Emily Fultz liefert eine herrlich champagnerbeschwipste Ciboletta ab. Peter Tilch setzt als Senator trotz kleiner Passagen witzige Akzente. Star des Abends ist Edward Leach mit seinem angenehm durchdringenden Tenor als Herzog von Urbino. 'Treu sein, das liegt mir nicht', bekennt er charmant und nutzt die 'Holde Nacht, zum Herzen stehen wie gemacht'. Das Publikum ist über diese charmant in Szene gesetzte Gute-Laune-Operette zu Recht begeistert.