TRADITION UND MODERNE
Sinfoniekonzert IV
Nach jahrelanger Sinfonie-Abstinenz ist Johannes Brahms 1883 mit seiner 3. Sinfonie ein Geniestreich gelungen: der Idealtypus symphonischer Musik. Zyklische Geschlossenheit, die perfekte Einheit aller Sätze. Alles ist motivisch und thematisch aufeinander bezogen. Es gab nicht wenige Kritiker, die genau diese Tugenden als nicht mehr zeitgemäß erachteten. Doch Jahre später wird der Neutöner Arnold Schönberg auf die Brahmssche Kompositionsweise zurückgreifen. Brahms’ 3. Symphonie in F-Dur op. 90 weist in die Zukunft, ohne mit der Tradition zu brechen.
„Aus Zuneigung“ zum Instrument habe er, so Ingo Ingesand, sein Konzert für Violine und Kammerorchester op. 5 geschrieben. Der kompromisslosen Radikalität der Avantgarde der 1970er Jahre, die stets panisch bemüht war, über jeglichen Vorwurf der Traditionalität erhaben zu sein, hat der Komponist den Rücken gekehrt: Modernität nicht um jeden Preis. Dass sich die Qualität von Musik in vielem anderen zeigt, das beweist dieses Konzert eindrücklich. Der gebürtige Hannoveraner hat u. a. Komposition bei Boris Blocher sowie Dirigieren bei Herbert von Karajan und Zubin Metha studiert. Er wirkte als Dirigent an bedeutenden Häusern in ganz Europa, leitete das Bruckner Orchester Linz und eine Dirigierklasse an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.
PREMIEREN | LANDSHUT 30.03.25 | PASSAU 27.03.25
PREISE | LANDSHUT C | PASSAU C